Eine Meta-Analyse, die im Journal of Clinical Epidemiology erschienen ist, hat die Übereinstimmung von selbstberichteter und administrativer Erhebungen von Arbeitsunfähigkeitsdauer und Rückkehr in Arbeit untersucht (https://doi.org/10.1016/j.jclinepi.2023.10.025). Die Autorinnen und Autoren schlossen 23 Studien ein. Die Zahl der eingeschlossenen Teilnehmerinnen und Teilnehmer reichte von 16 bis knapp 50.000 Personen. Drei Viertel der Studien wurden in Nordeuropa durchgeführt. Die meisten Studien berücksichtigten Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit unterschiedlichen Erkrankungen.
Die Zahl selbstberichteter Arbeitsunfähigkeitstage war durchschnittlich knapp zwei Tage größer als die, die über administrative Daten abgebildet wurde. Trotz der geringen mittleren Abweichung über alle Studien hinweg variierten die in den Studien erfassten Differenzen zwischen den beiden Erhebungsmethoden zwischen den Studien sehr stark und reichten von 41 Tagen mehr bis zu 7 Tagen weniger. Die meisten Studien überblickten dafür einen Zeitraum von 8 bis 12 Monaten.
Die gepoolte Sensitivität für die Rückkehr in Arbeit zum Erfassungszeitpunkt betrug 83 % und die gepoolte Spezifität 92 %, wenn selbstberichtete Daten mit administrativen Daten verglichen wurden.
Trotz der im Mittel recht hohen Überstimmung weisen die Autorinnen und Autoren auf das hohe Risiko hin, dass selbstberichtete Daten die administrativ erfassten Daten sowohl über- als auch unterschätzen können. Für eine valide Erhebung von selbstberichteten Daten zur Arbeitsunfähigkeitsdauer schlagen die Autorinnen und Autoren u. a. vor, Hinweise zur Berücksichtigung von Kalender- oder Arbeitstagen und zum Umgang mit sehr kurzen Arbeitsunfähigkeitsepisoden zu formulieren.