Wie funktioniert gute Beratung zur Rückkehr an den Arbeitsplatz?

Eine systematische Übersichtsarbeit von Anna-Lena Baasner und ihren Mitautor*innen hat die qualitative Evidenz zu Faktoren zusammengefasst, die dafür sorgen, dass Menschen mit chronischen Krankheiten und/oder Behinderungen wirksam zur Teilhabe am Arbeitsleben beraten werden. Die Arbeit ist im Journal of Occupational Rehabilitation erschienen.
Die Autor*innen führten eine systematische Literatursuche in MEDLINE (PubMed), CINAHL, Web of Science, PsycINFO und PubPsych durch. Eingeschlossen wurden Beiträge, in denen die Beratung für Personen konzipiert wurde, die Einschränkungen bei der Teilhabe am Arbeitsleben erleben. Die Ergebnisse wurden nach der meta-ethnographischen Methodik von Noblit und Hare zusammengefasst. Die Autor*innen schlossen 16 qualitative Studien ein und entwickelten auf der Grundlage dieser Studien ein „Modell der Wirksamkeit von Beratung zur beruflichen Teilhabe“. Dieses Modell berücksichtigt vier Ebenen. Auf der organisationalen Ebene schließt es Faktoren wie die Bereitstellung ausreichender Zeit- und Arbeitsressourcen für Beratungskräfte ein. Auf der Team- und Akteursebene benennen die Autor*innen beispielsweise die strukturierte Zusammenarbeit der verschiedenen am Prozess beteiligten Personen. In der Beratungsdyade wurde u. a. die gemeinsame Entscheidungsfindung als relevant identifiziert. Auf der individuellen Ebene sind persönliche Charaktereigenschaften und die Motivation der Klient*innen beispielhafte Faktoren.
Die Studie bietet einen umfassenden Überblick über Faktoren, die zu einer effektiven Beratung beitragen können. Die Abgrenzung der verschiedenen Ebenen unterstreicht, dass Wirksamkeit in der Beratung ein kollektives Ergebnis ist, an dem nicht nur die Beratungskraft und die beratene Person, sondern auch vielfältige andere Akteure beteiligt sind.

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